Montag, 28. September 2009

Videoaufnahmen von KlientInnen

Es besteht m. E. kein Zweifel darin, dass die Erfassung und Bewusstmachung von konflikthaften Interaktionen (z. B. zwischen Eltern und Kindern) in jedem Fall der Schaffung eines Problembewusstseins bei KlientInnen dient. Es stellt sich aber die Frage, ob ProfessionistInnen Sozialer Arbeit dazu die Unterstützung einer Videokamera benötigen. Vor allem, wenn die Folge eines diagnostischen Einsatzes einer Videokamera aus einer Verstärkung des „defizitorientierten“ Blickes besteht, wie aus den Forschungsergebnissen Max Kreuzers zu entnehmen ist. Es ist aufgrund der Erhebungen Kreuzers auch zu hinterfragen, welchen Sinn es dann für KlientInnen macht „ in überzeugender Weise, die eigenen Fehler zu sehen“ und welcher Nutzen für HelferInnen daraus entsteht, dass diese Überzeugung eine „erste und entscheidende Rolle“ im Behandlungsprozess darstellt.
Im Beratungsprozess muss die Familie zudem vorerst aus der Spirale der „negativen Wahrnehmungen“ befreit werden, damit sie überhaupt in die Lage gebracht wird, das positive Potential im familiären Miteinander zu erkennen. Denn letztendlich es ist ein Ziel Sozialer Arbeit, konstruktives Verhalten, wie z. B. gewaltfreie Konfliktaustragung, bei KlientInnen zu verstärken. und dies kann m. E. nur dann gelingen, wenn der Blick der Familie im Hilfeprozess so schnell und intensiv wie möglich auf ihr positives Potential gerichtet wird.
Dies bestätigen weitere breit angelegte Forschungen von C. J. Dunst et al. AdressatInnen von Familienhilfe beurteilten demnach die Wirksamkeit von Interventionen deutlich höher, wenn diese empowernd waren und damit die Selbstbemächtigung steigerten. Im Gegensatz zu Interventionen von Fachkräften der Familienhilfe, die ihre AdressatInnen durch direkte Handlungsanleitungen „von oben herab“ behandelten, oder diese als „PseudoxpertInnen“ instrumentalisierten „und an Ihnen Trainingsprogramme implementierten“.

Samstag, 26. September 2009

Lanzenbruch für LehrerInnen

Es sei einmal deutlich gesagt! Wir haben viele hervorragende LehrerInnen! Ich erkläre mich absolut solidarisch mit ihnen! Selbst kenne ich einige, die sich jeden Tag genau überlegen, was und wie sie es tun. Unterrichten. Jungen Menschen etwas mitgeben. Mein Sohn schwärmt von einem. Meine Freunde sind welche. Und was ich nicht will, ist, dass diese tollen Menschen von einem System, das sie selbst nicht erschaffen haben, benützt werden. Ich wünsche mir als Vater und als Freund, dass diese LehrerInnen niemals die Freude an ihrem Beruf verlieren , und weiter daran arbeiten, dass unsere PolitikerInnen das Richtige tun. Im Sinne unserer Kinder.

Freitag, 25. September 2009

Gekochte Frösche

Ich muss zugeben, ich hab Folgendes noch nie ausprobiert, und ich finde es nicht besonders interessant, was über Frösche erzählt wird, die in kochendes Wasser geworfen werden. Angeblich springen sie sofort wieder raus. Verständlich. Würden wir alle tun, wenn wir Frösche wären und auch, wenn wir keine wären.
Erstaunlich aber ist, was passiert, wenn Frösche in kaltes Wasser gelegt werden, das langsam erhitzt wird: Sie bleiben! Anfangs schwimmen sie munter vor sich hin, werden dann mit zunehmender Hitze müder und müder, bis sie nicht mehr rausspringen können, weil sie bereits gekocht werden. Sie merken also erst sehr spät, wie sehr sie in Gefahr sind. Zu angenehm ist das Wasser (noch). Doch dann ist es zum Springen plötzlich zu spät. Arme Frösche.

Lebensweltorientierung

Für Marie – Luise Conen hat ein Vermeidungsverhalten von Familien, eine psychologische Beratungsstelle aufzusuchen, Gründe, die sich aus der Vita der KlientInnen erklären lassen. Ihrer Meinung nach schützen sich diese auf diese Weise vor wiederholtem Versagen bei der Lösung von Problemen. Diese „Gründe“ liegen vor, wenn KlientInnen etwa bei einem Erstgespräch erklären, mehrere gescheiterte Therapieversuche hinter sich zu haben und darauf hin die Angst entwickelten, als „untherapierbar“ zu gelten. Ein nächstes „Versagen“, also die Unfähigkeit Hilfe anzunehmen und umzusetzen, wäre für sie ein weiterer Schritt ins „Abseits“ einer Gesellschaft und würde den Häufigkeits – Validitäts - Effekt verstärken.

Durch das Aufsuchen der KlientInnen in ihrer Lebenswelt (in der physischen als auch in der innerpsychischen) kann mit dieser Resignation und Ablehnung gearbeitet werden, wobei die Lebenswelt als Ressource zu betrachten ist. Der Kern der belastenden Situationen, die für Familien auftauchen, soll also erkundet werden, in dem SozialarbeiterInnen innerhalb ihrer Beratungsgespräche gemeinsam mit den KlientInnen danach suchen. Lebensweltlich gesprochen sollen sie sich in die Welt ihrer KlientInnen hineinbegeben. Sie mögen versuchen, diese Lebenswelten und die daraus resultierenden Bedingungen zu verstehen. Gleichzeitig sollen sie danach trachten, gemeinsam mit ihren KlientInnen neue Möglichkeitsräume zu finden, also alternative Perspektiven zu den Erfahrungen der Wirklichkeit ihrer KlientInnen. Dazu verhelfen in der praktischen Arbeit Fragen nach dem Ablauf des Alltages und nach Lebensgeschichten ihrer KlientInnen.

Willkommen!

Dieser Blog stellt Wissen und Gedanken zur zwischenmenschlichen Kommunikation und zum Leben zur Verfügung. Ich bewerte auch Seminarhotels, deren Gast ich als Trainer war. Restaurants sind auch dabei, allerdings ist das ein reines Steckenpferd von mir. Special für Trainer: Verwenden Sie gerne meine Seminarübungen! Ein Hinweis auf mich als Urheber freut mich. Copyright auf alle Blogs beachten!

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